Wintergemüse aus unserem Garten
Federkohl
Nicht mal Schnee macht ihm etwas aus, früher war er in der kalten Jahreszeit das einzige frische Grünzeug.
Und er ist mindestens so gehaltvoll wie Zitrusfrüchte. Auf die entsprechende Menge gerechnet, enthält Federkohl
doppelt so viel Vitamin C wie frisch gepresster Orangensaft.
Federkohl schmeckt nur gut, wenn er spät, möglichst nach dem ersten Frost geerntet wird.
Kälte verlangsamt den Stoffwechsel in der Pflanze. Sie verbraucht weniger Zucker, der bleibt in den Blättern
und verleiht dem Gemüse eine gewisse Süsse. Neue Sorten haben von vornherein einen hohen Zuckeranteil und können
früher geerntet werden.
Federkohl hat feste und knackige Blattstiele. Beim Rüsten den Strunk entfernen, Blätter einzeln ablösen, krause
B lattflächen von den holzigen Rippen schneiden, gut waschen. Im Plastikbeutel und gekühlt hält sich das Gemüse eine Woche.
Federkohl gehört gekocht, je länger, desto besser! Diesen alten Lehrsatz muss man heute nicht mehr befolgen. Blanchieren ist
moderner und baut die blähenden Stoffe ebenfalls ab. Blätter fünf Minuten in siedendem Wasser kochen, Wasser abgiessen, Kohl kalt abspülen, abtropfen lassen.
In der Schweiz wird der Federkohl allmählich populär, da man ihn lange kulinarisch als derbes Winteressen unterschätzte.
Das berühmteste Rezept aus Norddeutschland kombiniert den Grünkohl, wie man den Federkohl
dort nennt, mit deftigem Pinkel (Grützwurst). Dabei taugt er , in Weisswein und Butter geschwenkt , durchaus zum extravaganten Begleiter, etwa von Fisch.
Einige Federkohlzüchtungen, wie Redbor mit ihren violetten Blättern, sind sehr hübsch und eignen sich auch als winterharte Balkondekoration.